Rissige Bäche fließen die Wand von Marmor entlang
Reißende Wände öden nässern in der Landschaft
Da vorne ein Baum, grün schüttelig
Es sind fünf, von Weitem wie einer
Der Elektriker mag das Bad nicht reparieren
Der Klempner fällt morgen den ersten von Fünfen
Unser Pfarrer ist auf Reise
Geschäftlich heute in Malaria, morgen wieder weg
Der Bürgermeister kriegt das größte Stück
Vom Ochsen, den der Maler geschlachtet hat
Leierne Äste huscheln in der Sonne
Pappig fläzen Büschel im Guss
Alles wispert, wispelt wie früher
Die Bäume rascheln sich wiegend
Mein Friseur hat keine Brezn mehr
Mein Gärtner putzt das Dach nicht aus
Unser Arzt muss in Afrika shuttlen
Schwarze zu Weißen und Weiße wohin
Einen beurkundet der Flößer noch
Bevor er sich aufmacht auf Pizza zum Anwalt
Als die Fäden der Sonne hereinziehen
Und Menschen vom Dorf in die Stadt fliehen
Massen von Wasser aus der Wand sprudeln
Menschen träge aufs Land zurücktrudeln
Ein kurzzeitiges Versehen hat sie hierhergetrieben
Müll und betonüberzogene Plätze sind geblieben
Sitze ich beunterhost nur hier alleine
Die grünbestrahlten Bäume wiegen im Wind und ich weine
Um mich herum sind lange keine Wände mehr
Nichts unterscheidet das drinnen vom draußen
Und ich bete, nein wünsche so sehr
Man lasse mich hier in der Ödnis hausen
Alle Entscheidungsträger sind verreist
Keiner wird helfen, das sprudelnde Rohr zu richten
Angeblich wurde bereits der Ochse verspeist
Es ist wohl an mir, es und sie zuzudichten
Dieses Gedicht entstammt dem Gedichtband Flieh in die Welt