Hier finden sich die Liedtexte zum Album Eins und Zwei. Das Album ist parallel zu meinem dritten Roman Zwei und Eins entstanden, in dem ein Protagonist Liedermacher ist. Viele der Liedtexte kommen im Roman vor, teils wird die Entstehung der Lieder geschildert, teils die Aufführung samt ihrer Wirkung auf andere. Das Album kann unabhängig gehört werden, aber auch als Stimmungsteaser für meinen neuen Roman.
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1. lang schon tot
Die Regale stehen voll
mit Welterklärung
und Lebenswerken pointiert
ein jeder hat so lange nachgedacht
und erst am Ende alles aufgeschrieben
Man kann aufschlagen wo man will
Seite 13 bei Nietzsche im Vorwort bei Mann
überall steht Schönes drin
ein jeder von denen hat sein Leben geopfert
und für was
für ein bisschen Wahrheit und geborgten Sinn
doch die sind alle lang schon tot
und ich kann sie nicht wiederholn
ja die sind alle lang schon tot
und ich kann sie nicht wiederholn
Sie stehen vor uns wie Gebäude
für jeden tausend Türen alle gleich
für sich gesehn geht jede auf
und weist doch nur mir den Weg nach innen
wo ich mich wohlig verlieren kann
Hier find ich Freunde aus Zeiten
die doch viel schöner waren
in Worten die nichts mehr bedeuten
ich hab hunderte Male mein Leben geopfert
und für was
für ein bisschen Wahrheit und geborgten Sinn
doch die sind alle lang schon tot
und ich kann sie nicht wiederholn
ja wir sind alle lang schon tot
und können nur noch wiederholn
wiederholn
2. Christina
Was glaubst du denn woher all die tausend Lieder kommen
so viele Menschen alle wollen einzig sein
Legionen vor mir mit wohltemperiertem Leben
Hundertschaften nach mir ungeborn
auch wenns keiner hören will
alle wolln sie immer lachen immer klatschen
doch eines muss ich tun und das ist leben
oder Lieder dichten ganz allein allein
Was glaubst du denn wofür ich mich entschieden habe
Christina alles Freie ist schon lang vorbei
Christina alles Schöne ist lang spinnumwoben
in allen Richtungen die gleiche Aussicht: Nichts
auch wenn ichs nicht glauben will nein
ich habs mir ganz gut eingerichtet hier
ohne dich die Liebe und die Welt
hier gibt es Rotwein Scotch und Melodien
Was glaubst du denn wofür ich mich entschieden habe
Christina alles Freie ist schon lang vorbei
Christina alles Schöne ist lang spinnumwoben
in allen Richtungen die gleiche Aussicht: Nichts
auch wenn ichs nicht glauben will nein
ich habs mir ganz gut eingerichtet hier
ohne dich die Liebe und die Welt
hier gibt es Rotwein Scotch und Melodien
und Wasser vor allem viel Wasser Christina
umplätschert mich ganz sanft und runzlig
und wärmt mich macht mich kalt
und lässt mich treiben
schier ertrinken
3. Niemand mehr
Sonntags früh um halb nach elf
in England ist jetzt eine Stunde vor
spaziern wir erstmal als einzige
Hand in Hand erwartungsfroh
am Ufer der Themse entlang
die neue Wohnung frisch gebaut
liegt fußläufig zur Tower Bridge
so viel Geschichte so viel Neues Schatz
begegnet uns in einem Atemzug
und die Geländer ham sie neu gemacht
schön ironisch mit den Drachenköpfen
und beinah durchgängig bis Greenwich ja
ein Flugzeug nah am Hochhaus vorbei
doch da arbeitet heut eh kein Mensch
immer wieder kommt ein Schiff vorüber
fröhliche Leute die uns Unbekannten winken
immer wieder kommt ein Schiff vorüber
fröhliche Leute die uns Unbekannten winken
mein Liebes hier ist niemand mehr
niemand mehr
der Doktor kommt doch nur alle drei Wochen
und die Russen nur wenn Presse da ist
und die Royals hat man lang nicht mehr gesehn
aber der Ausblick ist toll
soweit das zufriedene Auge reicht
und die Dachterrasse schon im Herbst beheizt
und man kann bis fast nach Greenwich gehn
die hatten schon recht im Prospekt
im Prospekt
und den Gewinn schmälerts auch
schmälerts auch
immer wieder kommt ein Schiff vorüber
mit Unbekannten Leuten die uns fröhlich winken
immer wieder kommt ein Schiff vorüber
mein Liebes hier ist niemand mehr
niemand mehr
4. Tanzlied
Der gesprochene Text am Anfang und am Ende stammt aus Nietzsches Zarathustra.
Eines Abends ging Zarathustra mit seinen Jüngern durch den Wald; und als er nach einem Brunnen suchte, siehe, da kam er auf eine grüne Wiese, die von Bäumen und Gebüsch still umstanden war: auf der tanzten Mädchen mit einander. Sobald die Mädchen Zarathustra erkannten, ließen sie vom Tanze ab; Zarathustra aber trat mit freundlicher Gebärde zu ihnen und sprach diese Worte:
Lasst vom Tanze nicht ab, ihr lieblichen Mädchen! Kein Spielverderber kam zu euch mit bösem Blick, kein Mädchen-Feind.
Oben kalt allein im Berg
zehn Jahre war ich fort
und hab mich von Wahrheit nur ernährt
keiner hat mir seine Hand gereicht
Kommt zu mir und reicht mir eure Hand
und tanzt mit mir
Milch und Honig fließen nur aus uns
geht mit mir bis ganz zum Schluss
Kommt mit mir und reicht mir eure Hand
und fliegt mit mir
wo wir hingehn gibt es kein gelobtes Land
tanzt mit mir in Dunkelheit
Der Weg herunter war nicht weit
lebhafte Menschen überall
ich hab mich Jahre nur von Gott ernährt
lachten sie bis fast zum Morgengrauen
Kommt zu mir und reicht mir eure Hand
und tanzt mit mir
Milch und Honig fließen nur aus uns
geht mit mir bis ganz zum Schluss
Komm mit mir und reich mir Deine Hand
und flieg mit mir
wo wir hingehn gibt es kein gelobtes Land
tanz mit mir in Dunkelheit
Welt hinweg und dreht euch nicht mehr um
und tanzt für immer nur für euch
euren festen Schwur habt ihr für mich erfüllt
und uns hier zurückgelassen
Komm mit mir und reich mir Deine Hand
und flieg mit mir
wo wir hingehn gibt es kein gelobtes Land
tanz mit mir in Dunkelheit
Komm zu mir und reich mir Deine Hand
und tanz mit mir
Milch und Honig fließen nur aus uns
geh mit mir bis ganz zum Schluss
Also sang Zarathustra. Als aber der Tanz zu Ende und die Mädchen fortgegangen waren, wurde er traurig. Die Sonne ist lange schon hinunter, sagte er endlich; die Wiese ist feucht, von den Wäldern her kommt Kühle. Ein Unbekanntes ist um mich und blickt nachdenklich. Was! Du lebst noch, Zarathustra? Warum? Wofür? Wodurch? Wohin? Wo? Wie? Ist es nicht Torheit, noch zu leben? – Ach, meine Freunde, der Abend ist es, der so aus mir fragt. Vergebt mir meine Traurigkeit! Abend ward es: vergebt mir, dass es Abend ward!
5. falsche Zeit
Du fragst mich doch bloß Dinge
von denen du weißt
dass ich auf sie keine Antwort kenne
und siehst mir seltsam schweigend zu
wie ich um Worte zu dir ringe
woher soll ich sie auch zaubern
und wenn du schon ein Teil bist von dem
was mich umbringt und Schönheit bloß
daheim ist in dem was uns umringt
ich bin allein für dich in der falschen Zeit
und du sagst mir bloß Dinge
von denen du weißt
dass ich sie nicht bejahen kann
und ehrlich gesagt unter uns
schon gar nicht verneinen kann
nein nein
und wenn du schon ein Teil bist von dem
was mich umbringt und Schönheit bloß
daheim ist in dem was uns umringt
ich bin allein für dich in der falschen Zeit
und du siehst mich noch immer
auf diese Weise an
von der du doch weißt
dass ich auf sie nicht reagieren kann
im Widerspruch zu allem was du sagst und tust
wie soll ich da das Echte bloß erkennen
und wenn du schon ein Teil bist von dem
was mich umbringt und Schönheit bloß
daheim ist in dem was uns umringt
ich bin allein für dich in der falschen Zeit
Willkommen in einem
verschollen geglaubten Reich
sagen sie mir
in dem alles was uns sonst so umtreibt
nicht gilt und nie gegolten hat
und sie haften keinem Blick fest an
in dem ich so definieren kann
wie ich durch dich geworden sein wollte
und in dem ich mich verlieren kann
und frei sein kann bloß ohne dich
wo Pauken schlagen nur für mich
wo ich frei sein kann bloß ohne dich
wo Pauken schlagen nur für mich
wo Leben nicht mehr ist als du und ich
ein Paar unbedeutend Liebende
wo Leben nicht mehr ist als ein Gedicht
über uns Verschiedene
und wenn du schon ein Teil bist von dem
was mich umbringt und Schönheit bloß
daheim ist in dem was uns umringt
ich bin allein für dich in der falschen Zeit
6. Nachlawine
Am Ende der Lawine fing ich an
nach dir die du mich anfangs nie geliebt hast
zu graben mit bald steifgefrornen Knöcheln
Ich fand dich blau und dennoch atmend dann
beim Schlagen auf die Brust hab ich dein Herz verpasst
und trotzdem fingst du letztlich trotzig an
Liebe und Blut auf mich hinaufzuröcheln
Ich bins meine Liebe ich bins
sag bloß du hast mich schon vergessen
schau doch ich bins auf dem dein Blut nun klebt
Ich war doch der Dicke an der Ecke
mit dem gelben Bändchen in der Hand
als dein Haar so schön im Wind schwang
ach meine Liebe wenn du nur wüsstest wie schön unsre Zeit war
wie schön unsre Zeit war
Ich bins meine Liebe ich bins
sag bloß du hast mich schon vergessen
sag bloß ach weißt du
Ich kanns gut verstehen
Ich kann mich auch kaum noch erinnern
nur an Afrika und Katastrophen
Wasser Feuer und schreiende Menschen
Nichts bei dem ich fühlen kann
Ich bins doch nur
dein ungewollter Retter
Ich kann auch gehn sagst du ein Wort
am besten eines das von Liebe
von Liebe zu mir handelt
Ich kann dir tausend Lieder singen
und will doch nur meine Ideen mit dir teilen
und deinen Blick auf mir zum Verweilen zwingen
zum Verweilen zwingen
Als es dunkel wurde langsam weiß
und der fast schon blaue Wintermond
hinter einer schweren Wolke verschwand
nahm ich bislang unentlohnt
so zart wie möglich deine steife Hand
entscheide mich hier zu verweilen
aufs Ende müssen wir uns nicht beeilen
wurde dir oder mir als erstem schwarz
Am Ende der Lawine die uns zudrückt
würd ich mich so gern erinnern können
mit deiner kalten Hand in meiner
würd ich mich so gern erinnern können
im blauen Mond der lang entschwunden ist
würd ich mich so gern erinnern können
Ich wärs doch sicher mal gewesen und
Würd mich so gern an die Zeit erinnern können
7. Hey Du
Hey du ist es hier nicht wunderschön
hey du ich hab dich letzte Woche schon gesehn
hey du ich bin täglich dreimal dorthin wo du immer warst
hey du dorthin wo du schon beim ersten Essen saßt
Komm wir gehn gemeinsam gehn gemeinsam an den Strand
dein Blick ist mir den ganzen Tag schon aufgefallen
von mir sind all die andern schon beim Sonnen
wegen deiner Augen bin ich hiergeblieben
Und hörst du nicht die schöne Musik von unten
du bist mir gestern Abend auch schon aufgefallen
bis halb vier bis halb vier bin ich in an der Bar geblieben
und hab kaum hab kaum einen Blick zurückbekommen
Hey du ist es hier nicht wunderschön
hey du ich hab dich letzte Woche schon gesehn
hey du ich bin täglich dreimal dorthin wo du immer warst
hey du dorthin wo du schon beim ersten Essen saßt
Komme wir lassen uns gemeinsam den Sand
feinkörnig durch die Zehen beim Spazieren rieseln
bin ich dir bin ich dir wirklich noch nicht aufgefallen
schau doch mal die bunten Delfine
die so langsam auf uns zukommen
Hey du ist es hier nicht wunderschön
hey du ich hab dich letzte Woche schon gesehn
hey du ich bin täglich dreimal dorthin wo du immer warst
hey du dorthin wo du schon beim ersten Essen saßt
Und hörst du nicht das Trommeln lebensfroh
ich hab dich doch schon letztes Jahr getroffen
bis früh um sechs früh um sechs haben wir zusammen an der Bar gesessen
am nächsten Tag warst du mir wieder fremd im Buffet
Komm wir lassen uns gemeinsam den Wind
leicht säuslig durch die Haare streifen
bin ich dir nicht bin ich dir nicht vor Jahren schon mal aufgefallen
sag bitte was die andren sind schon lang beim Sonnen
Hey du war es hier nicht wunderschön
hey du ich hab dich vor ner Ewigkeit doch schon gesehn
hey du seither fahr ich jedes Jahr hierher
doch dich seh ich seither nicht mehr
Hey du ist es hier nicht wunderschön
hey du ich hab dich letzte Woche schon gesehn
hey du ich bin täglich dreimal dorthin wo du immer warst
hey du dorthin wo du schon beim ersten Essen saßt
8. Valse
Der Tod hach naja
der kriegt uns freilich alle mal
kein Grund mein ich
dass wir uns heute schon
das Tanzen untersagen
ist doch schön hier
ist doch schön hier
und nette Menschen überall
ist doch schön hier
und immer was zum Reden und zum Tun
Ja mei die Flut
die hats halt auch auf derer Welt
dass grad die einen immer dann erwischt
simmer ehrlich
kann doch auch keiner was dazu
ist doch gut so
alles gut so
und nette Menschen überall
sind doch gut so
und immer was zum Reden und zum Tun
Und die Enttäuschungen naja
die sich ewig aneinanderreihn
und irgendwann mal Leben heißen
die bilden uns doch auch
und keiner hat am Ende was daraus
ist doch gut so
alles gut so
und nette Menschen überall
sind doch gut so
und immer was zum Reden und zum Tun
ist doch schön hier
ist doch schön hier
und nette Menschen überall
ist doch schön hier
und immer was zum Reden und zum Tun
9. irgendwas ohne Menschen
Warum ich so allein bin
ist das einfachste der Welt
ich hab keine Lust mehr so zu tun
als würd ich mich für PR-Beratung intressiern
Du siehst gut aus
und bist charmant
und fängst du von Musik an
dann lauscht man dir gebannt
Du bist im besten Alter mein Freund
und meistens gut rasiert
und fängst du mit Musik an
sind fast alle interessiert
unter andrem deshalb
kann ichs nicht verstehn
dich immer nur ja immer nur
allein hier stehn zu sehn
Warum ich so allein bin
ist das einfachste der Welt
ich hab keine Lust mehr so zu tun
als würd ich mich für deinen neuen Porsche interessiern
Dein Haar ist voll
und dein Hemd sitzt
und fängst du mal von Platon an
machst du das lehrreich und gewitzt
Das einzige vielleicht bei dem die Leute sich abdrehn
ist wenn du richtig anfängst von der Welt zu philosophiern
das liegt doch nur daran dass sies nicht verstehn
das musst du doch verstehn
warum ich so allein bin
ist das einfachste der Welt
ich hab keine Lust mehr so zu tun
als würd ich mich für deine Babyfotos intressiern
warum ich so allein bin
ist das einfachste der Welt
ich hab keine Lust mehr so zu tun
als würd ich mich für Menschen intressiern
10. Familienfest auf der G2
Familienfest auf der G2
der Onkel Markus aus der Reha
die Tante Annie von den Benzos
und auch der Robert aus der Gschlossnen
sind alle heute mit dabei
weil du heut Geburtstag hast – mein Schatz
sind alle heut mit dabei
weil du heut Geburtstag hast
Familienfest auf der G2
die Tante Lisa die nur halb sieht
der Onkel Günther von den Matschehirnen
und der Walter mit der Paranoia
sie sind alle heut mit dabei
weil du heut Geburtstag hast – mein Schatz
sind alle heut mit dabei
weil du heut Geburtstag hast
Die Feier verläuft glimpflich
bloß ein Mann im grauen Bart schaut zu
auf welcher Seite weiß man nie genau
etwas das Walter sehr zu schaffen macht
als du mein Schatz die Kerzen ausdrückst
Die Aufräumarbeit zahlt der Staat
keiner hat den Kuchen aufgegessen
aber insgesamt mein Schatz
als sie einen still fixieren
wars doch ganz schön schön
ganz schön schön
Mein Zimmer ist für mich geräumt mein Schatz
dunkel falln die Gänge tief hinab
der Mann der nur so lose zugesehen hat
führt mich nun in festem Griff
mein Stift fällt mir aus meiner Tasche
und ich kann mir nie mehr etwas merken
mein Stift fällt mir aus meiner Tasche
und ich kann mir nie mehr etwas merken
Familienfest auf der G2
schön wars doch jetzt ists vorbei
der Markus und der Walter sind schon fort
die Annie und die Lisa warn nie dort
wohin er mich nun zurückschiebt
es ist ein Land nur aus Ideen
keiner von euch Schattenschauern kann es sehn
keiner von euch war heut da dabei
ein Land nur aus Ideen
11. Sophia
Zwischen uns ein unsichtbarer Spalt
immer hat er uns begleitet
auch in unsern schönsten Zeiten Angst
dass einer von uns in ihn fällt
weißt du noch meine Liebe
als ich dich im Pausenhof
hauchend nur beim Namen nannte
und dich über ihn und ganz zu mir ziehen wollte
und du gekirrt hast so schön
Sophia Sophia
Ich würd gern wissen wies mit dir war
Sophia Sophia
keine Angst bald bin ich wieder bei dir
Am Anfang hast du noch geschaut
manchmal auch auf mich wenn ichs nicht falsch versteh
und lang ists her Sophia
ich weiß schon nicht mehr wer wir beide warn
und wer ich sein kann ohne dich
Träume von dir jagen mich
sie könnten gerne auch im Leben sein
wer kann ich sein ohne dich
Träume von dir jagen mich
sie könnten gerne auch im Leben sein
Sophia Sophia
Ich würd gern wissen wies mit dir war
Sophia Sophia
Keine Angst bald bin ich wieder bei dir
Jetzt steh ich hier gehüllt in schwarz
die Sonne brennt auf uns herunter
es ist einer dieser ersten schönen Tage
das Blumenmeer erscheint mir farbig karg
so ähnlich war es wohl für mich gewesen
und wie für dich
das ist meine letzte meine letzte Frage
und Leute schmeißen Dreck auf deinen weißen Sarg
Sophia Sophia
Ich würd gern wissen wies mit dir war
Sophia Sophia
Keine Angst bald bin ich wieder bei dir
Wenn ich nur wüsst
ob dus gewesen bist
die ihre Haare im Wind
in den roten Bus verschwunden ist
Ich würd nie mehr aussteigen aussteigen
Wenn ich dich nur sehen riechen könnt
nie mehr aussteigen aussteigen
Oder dir sanft durch die Haare streichen könnt
nie mehr aussteigen aussteigen
Die sicher mal schön brünett gewesen sind
nie mehr aussteigen aussteigen
Ich würd nie mehr aussteigen
Sophia Sophia
Ich würd gern wissen wies mit dir war
Sophia Sophia
Keine Angst bald bin ich wieder bei dir
Sophia Sophia
Ich würd gern wissen wies mit dir war
Sophia Sophia
keine Angst bald bist du wieder bei mir
12. Kurz vorbei
Einen noch schlag ich vor
ach nein ihr haltet mich schon jetzt zurück
mir kommts jetzt vor
wie eine Sekunde rasend schnell
dabei sind sicher
Stunden vergangen unzählig
und Entscheidungen wurden gefällt
unwiederbringbar ist das Andre fort
und alles soll im Flug an uns vorbeigegangen sein
Stunden unzählig
Ich weiß es bringt jetzt nichts mehr
Verpasstes anzuprangern
und alles das was ich nicht bin
das ist alles außer das
was ich jetzt gerade bin
sucht mich in dieser Sekunde heim
die lang ist ewig
länger als vergangne Leben
die Theken werden schon gewischt
und Stühle klappern falsch herum
wenn du nur damals was anders gesagt hättest
oder ich damals was anders gefragt hätte
es wäre nichts anderes befürchte ich
Die letzte Zahlung ist gemacht
und nett werd ich herausgebeten
ein zwei Musiker nur noch
die einige Kabel rollen
und die wie sie grimmig schaun
nicht mit mir feiern wollen
sie haben ihre Sache gut gemacht
ich meine nicht so wie ich vermute
hab lange nur an dich gedacht
wenn du nur damals was anders gesagt hättest
oder ich damals was anders gefragt hätte
es wäre nichts anderes nichts anderes befürchte ich
Jetzt hab ich das Ende der Stadt gesehn
und die Berge in die sie mündet
bin seit Tagen wohl schon unterwegs
von all dem hast du nie etwas erfahren
Ich hoffe jetzt dass niemand mich mehr findet
allein werd ich nicht mehr aufstehn
und denk verklingend nur daran
wie wir mal zusammen waren
wenn du nur damals was anders gesagt hättest
oder ich damals was anders gefragt hätte
es wäre nichts anderes nichts anderes befürchte ich
13. Keine Figuren/Strand
Der gesprochene Texte entspricht weitgehend dem Text Keine Figuren.
Hätt ich nur nichts mehr zum Erinnern
ich könnt spazieren hier für immer
und die Zeit die mich sonst endlos zu begleiten scheint
und mich höhnisch aus sich ausgrenzt
wo ich mich doch sanft kuschelig an sie
ranschmiegen mag bloß rückgewandt
sie wär nicht einmal mehr vergangen
und ich könnt für immer hier spazieren
und würd niemals ans Wasser gelangen
Pfeifend schlendert er am Strand entlang
von Weitem schaut er ganz zufrieden aus
von Nahem hat ihn lang keiner gesehn
nur noch ein Punkt und doch meint man
er würd rückwärts ins Wasser gehn
Bei jedem Schritt knirscht sanft der Sand
unter meinen aufgeriebnen Füßen
hier ist eine Zeit zum Denken
hier könnt ich mich vielleicht erstmals dem süßen
Leben das auch ohne mich da war schon immer
hingeben mit von der salznen Brise
leicht rotgeglühten Wangen
ich könnt es machen wie die wenigen vor mir
und aufschreiben oder bloß erleben
Pfeifend schlendert er am Strand entlang
von Weitem schaut er ganz zufrieden aus
von Nahem hat ihn lang keiner gesehn
nur noch ein Punkt und doch meint man
er würd rückwärts ins Wasser gehn
Warum bloß bin ich hergekommen
die Berge waren mir zu einsam
und hier ist nun im Winter niemand mehr
das Wasser schäumt derweil so kalt heran
und ein paar Plastikflaschen kommen angeschwommen
halb zugedeckte Schilder haben mich gewarnt
doch nicht vor dem was ich vorhatte
wenn ich an Entschlüsse glaube
Pfeifend schlendert er am Strand entlang
von Weitem schaut er ganz zufrieden aus
von Nahem hat ihn lang keiner gesehn
nur noch ein Punkt und doch meint man
er würd rückwärts ins Wasser gehn
